Tag des Baumes

Sieht man sich die Bauaktivitäten in Berlin einmal genauer an und die damit regelmäßig verbundenen Fäll-und Versiegelungs-Aktionen, dann bleibt man nur kopfschüttelnd zurück.

Mein Freund, der Baum

„… Mein Freund der Baum ist tot. Er fiel im frühen Morgenrot…“, so besang mit eindringlicher Stimme vor 50 Jahren die Sängerin Alexandra eine uralte Sehnsucht der Menschen. Bäume und Wälder sind seit Jahrhunderten zugleich Mythos und Identitätssymbol. Vor allem auch in Deutschland. Eichen, Linden, Birken, Kiefern, um hier nur einige wenige zu nennen, sind Bestandteil unser aller Leben. Nur ist diese Selbstverständlichkeit auch leicht vergänglich, soweit wir nichts für den dauerhaften Erhalt der Baumbestände und Wälder tun. Buch: Das geheime Leben der Bäume: Was sie fühlen, wie sie kommunizieren. Der Bildband. Mit dem vollständigen Text der Originalausgabe

Am 25. April ist so ein Datum, das diesbezüglich zum Nachdenken und Handeln anregen soll.

Alljährlich begeht man in der ganzen Welt am 25. April den Tag des Baumes. Die Idee eines Arbor Day, eines Tages des Baumes, kommt allerdings aus Nebraska. Dort hatte im Jahre 1872 ein Zeitungsverleger die Idee, die kargen Landschaften des Bundesstaates mit Bäumen zu verschönern. Noch im selben Jahr wurden mehr als eine Million Bäume gepflanzt. Das war die Geburtsstunde des Tages des Baumes. Die Idee eroberte in rasantem Tempo die USA. Der Tag des Baumes ist dort äußerst populär und findet große Beachtung in der Öffentlichkeit. Buch: Bäume – in Küche und Heilkunde: 180 Rezepte von herzhaft bis süss. 80 Rezepturen für Wohlbefinden und Hausapotheke

In Deutschland dauerte es bis zum Jahre 1952, ehe man sich der Thematik annahm.

Nachdem der damalige Bundespräsident Theodor Heuss am 25. April 1952 im Bonner Hofgarten einen Ahorn gepflanzt hatte, wurde das Datum zum jährlichen Tag des Baumes deklariert. Doch so richtig in die Öffentlichkeit geschafft hat es dieser besondere Tag in Deutschland bis heute nicht. Lediglich einzelne Aktivitäten werden dem ursprünglichen Ansinnen gerecht: Jeder sollte mindestens einen Baum pflanzen. 

Buch: Welcher Baum ist das? (Kosmos-Naturführer)

Das Schattendasein des Datums zeigt sehr deutlich die weithin verbreitete Nachlässigkeit im Umgang mit Bäumen. Sieht man sich die Bauaktivitäten in Berlin einmal genauer an und die damit regelmäßig verbundenen Fäll-und Versiegelungs-Aktionen, dann bleibt man nur kopfschüttelnd zurück. Eine ehemals für ihr üppiges Grün gepriesene Metropole verkommt zunehmend zum sterilen Betonklotz. Dabei wird die Bedeutung der Bäume sträflich vernachlässigt. 

Ein etwa 20 Meter großer Laubbaum produziert stündlich rund 370 Liter Sauerstoff.

Das ergibt eine Jahresmenge von drei Millionen Litern Sauerstoff. Die Blattfläche eines solchen Baumes umfasst rund 1.000 Quadratmeter. Damit ist der Baum in der Lage, jährlich rund 7 Tonnen Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Welch beachtliche Leistung für die Existenz von Leben, im Hinblick auf die andauernde Umweltverschmutzung vor allem in den Ballungsräumen. 

Der Tag des Baumes am 25. April sollte demnach jedem Einzelnen einen Anstoß geben, auch selbst für den Erhalt von Bäumen und ihrer Pflege Verantwortung zu übernehmen. Bäume sind nicht nur Symbol des Lebens, sie sichern ein solches mit ihrem gesunden Dasein. Textquelle: Ralph Kaste